Das Problem der modernen, westlichen Ernährung ist nicht allein der große Anteil stark verarbeiteter Lebensmittel und entsprechend vieler Schadstoffe. Ebenso schwer auf die Gesundheit wirken die Dinge, die wir stattdessen nicht mehr essen. Wer den ganzen Tag Kuchen isst, kann damit satt werden. Jedoch fallen dann Lebensmittel wie Obst und Gemüse vom Speiseplan. Und mit Ihnen viele gesundheitliche Vorteile.
Unsere Zivilisation ernährt sich zusehends mehr von Samen und Körnern (z.B. Getreide, Hülsenfrüchte). Diese werden mit ihrem Nährstoffgehalt beworben und es klingt sinnvoll, sie zu essen. Zugleich sinkt jedoch der Anteil der Blätter und Pflanzen in der Ernährung. Eine fatale Tendenz, denn diese Lebensmittel bieten gegenüber den Samen und Körnern einige wesentliche Vorteile.
1. Nährstoffdichte
Kalorie für Kalorie enthalten Gemüse und Obst mehr Mikronährstoffe als Getreide. Das zeigt sich in Menge und Qualität: Die breite Palette der Obst- und Gemüsepflanzen bietet viel mehr verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe (darunter Flavonoide und Polyphenole) als die handvoll Sorten, die wir zur Getreidegewinnung verwenden.
2. Kohlenhydrate
Gemüse enthalten erheblich weniger Kohlenhydrate als Getreide und Hülsenfrüchte: 5–20 % im Gegensatz zu 60–80 %. Selbst süßes Obst wie Bananen überschreitet kaum die 20-%-Grenze. Wer sich von reichlich Obst und Gemüse ernährt, nimmt also nur einen Bruchteil der Kohlenhydrate einer getreidelastigen Ernährung mit überwiegend Nudeln und Brot auf. Dementsprechend einfacher ist die Kontrolle des Blutzuckerhaushalts und etwaiger Fettdepots.
3. Kaloriendichte
Gramm für Gramm enthält Gemüse weniger Kalorien als Getreide (und Fleisch). Sich mit Gemüse satt zu essen (den Magen zu füllen), ohne seinen täglichen Energiebedarf zu überschreiten, ist daher einfach. Wer sich mehr Energie im Essen wünscht, kann diese einfach in Form von Fett (zum Beispiel Butter oder Olivenöl im Gemüse) hinzufügen und so zugleich die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine verbessern.
4. Omega-3:6-Fettsäurenverhältnis
Getreide enthalten verhältnismäßig große Mengen Omega-6-Fettsäuren (O6), wohingegen in Gemüse die Omega-3-Fettsäuren (O3) überwiegen. Da in der westlichen Ernährung ein ungesund verzerrtes Verhältnis von O3- zu O6-Fettsäuren vorherrscht, ist es auch aus diesem Grund sinnvoll, mehr Gemüse und weniger Getreide zu essen. Denn eben dieses Fettsäurenverhältnis hat offenbar einen immens wichtigen Einfluss auf viele Faktoren der Gesundheit, darunter Entzündungen, Rheuma und Herzgefäßerkrankungen.
5. Abwechslung
Die Palette der Obst und Gemüsepflanzen bietet viel mehr Abwechslung als die erhältlichen Samen und Hülsenfrüchte. Ob ein Brot nun aus Dinkel, Roggen oder Weizen besteht: Es bleibt ein Brot. Obst und Gemüse bieten sich uns hingegen in allen Farben des Regenbogens an, geschmacklich liegen Welten zwischen einzelnen Früchten und auch die Texturen sind häufig grundverschieden. Wer mehr Obst und Gemüse isst, bietet all seinen Sinnen mehr.
Es gibt noch weitere gute Gründe für mehr Gemüse:
6. Balance
Wer sich überwiegend von Gemüse ernährt, schafft so meist eine bessere Balance. Viel Gemüse lässt weniger Raum für die häufig unverhältnismäßig großen Fleisch- oder Getreideanteile in der Ernährung. Wenn wir den Teller mit Gemüse füllen, wird Fleisch zur Beilage und auch der Hunger auf Gebäck und nährstoffarme Nudeln sinkt.
Fazit: Gute Gründe für mehr Gemüse
Obst und Gemüse können geschmacklich kein Brot ersetzen. Das müssen sie auch nicht, denn sie bieten viele eigene Stärken. Nicht jeder möchte sich über die etwaigen Nachteile von Fast Food und Fertiggerichten Gedanken machen. Die hier genannten Vorteile von Obst und Gemüse klingen weitaus attraktiver und dienen als Motivation zum Umdenken.
Auch wer abnehmen oder sein Gewicht halten möchte, ist mit Obst und Gemüse offenbar besser beraten als mit Getreideprodukten.
Hier das ganze als einfach Zusammenfassung im Video:
Foto: Gpics at en.wikipedia
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