In der heutigen Episode geht es um Prioritäten. Das Setzen von Prioritäten ist ein wichtiges Hilfsmittel zum Erreichen von Zielen, aber auch Voraussetzung für ein zufriedenes Leben. Wenn du häufig angespannt bist oder ständig im Konflikt mit dir selbst oder deiner Umwelt stehst, sind wahrscheinlich unklare Prioritäten die Ursache. Und wenn der Schwabbelbauch endlich verschwinden soll, helfen Prioritäten.
Gewohnheit #7 aus meinem Buch Der Weg – Wie du einen gesunden Lebenswandel entwickelst und beibehältst lautet: Setze Prioritäten. Meine Priorität für diesen Podcast kennst du: Fundierte Informationen und Hilfsmittel für den Alltag sind mir wichtiger als Witze zur Auflockerung. Noch wichtiger ist mir aber natürlich, dass du all meine Bücher kaufst – am besten für alle deine Freunde und Verwandten gleich mit. Heute gehe ich mit diesen Fragen ins Detail:
- Was sind Prioritäten und was bedeutet es, wenn jemand seine Prioritäten richtig setzt?
- Was leisten Prioritäten?
- Was geschieht, wenn man seine Prioritäten nicht oder falsch setzt?
- Warum kommen einige Menschen besser und entspannter durchs Leben als andere?
- Wie priorisiert man am besten? Welche Schritte sind nötig?
- Wie gehe ich mit konkurrierenden Prioritäten um?
- Welche Schwierigkeiten treten häufig beim Priorisieren auf und wie finde ich Lösungen für solche Konflikte?
Gewohnheit #7: Setze Prioritäten
Du kannst alles haben – aber nicht gleichzeitig. Wer sich auf ein Ziel hin bewegt, muss einen anderen Ort verlassen. Wenn du das Leben genießen und gesund bleiben möchtest, kannst du nicht den ganzen Tag Schokolade essen. Das Erreichen deines Ziels wird dich Zeit, Kraft und Bequemlichkeiten kosten. Das ist allerdings ein Kinderspiel, wenn du dein Ziel gut gewählt hast. Was du aufgeben musst, wirst du mit Freude loslassen.
Was sind Prioritäten?
Der Begriff stammt vom lateinischen prior und bedeutet: Vorrang; oder auch: der erste, der vordere. Gibt man einer Sache, einem Wert oder einem Menschen Priorität, also Vorrang, dann wertet man sie als wichtiger (nicht unbedingt wertvoller) als andere. Das kann man in mehreren Kategorien tun, deswegen kann man auch mehr als eine Priorität haben: Familie vor Beruf und zugleich Gesundheit vor Spaß.
Prioritäten sind somit der zentrale Schlüssel zum Lösen von Konflikten und Spannungen. Wir stehen im Leben immer wieder vor Entscheidungen, die uns zur Wahl zwischen zwei Möglichkeiten zwingen. Oft sehen beide – zumindest auf den ersten Blick – gleichermaßen attraktiv aus: Früher in Rente gehen oder eine höhere Rente beziehen. Kinder bekommen oder Freiheit genießen. Geld sparen und finanzielle Sicherheit aufbauen oder Zeug kaufen.
Solche Entscheidungen sorgen für Unzufriedenheit. Meine Mutter sagte immer: »Unzufrieden ist man, wenn man nicht weiß, was man will.« – und traf damit den Nagel auf den Kopf. Prioritäten setzen bedeutet: Klarheit gewinnen über das, was man will. Prioritäten sind lebenswichtig.
Was geschieht, wenn man seine Prioritäten mangelhaft setzt?
Das Leben steckt voller Gelegenheiten, Verpflichtungen, Wünsche und Notwendigkeiten. Arbeit, Einkommen, Freunde, Familie, Hobbies, soziales Engagement und Freizeitgestaltung sollen unter einen Hut gebracht werden. Viele Menschen sind angespannt, weil sie viel zu tun haben – wohlgemerkt geht das nicht allen Menschen so und an dieser Stelle erlaube ich mir einen einen kleinen Exkurs:
Der Alltag vieler Menschen ist randvoll gepackt. Nehmen wir zwei Menschen, Anton und Berta, deren Leben gleich aussieht: Arbeit, Familie, Kinder, Haushalt – beiden stehen die gleichen 24 Stunden pro Tag zur Verfügung. Doch Anton ist ständig angespannt, Berta bleibt gelassen. Der Unterschied liegt im Umgang mit dem Arbeitsaufkommen. Ursache ist in der Regel die Erwartungshaltung. Anton, mit den gleichen Verpflichtungen und Ansprüchen, ist mit einem vollen Terminkalender angespannt, weil er erwartet, er müsse das alles schaffen – womöglich auch noch perfekt –, um allen Menschen um sich herum gerecht zu werden. Wichtig ist dabei nicht der Teil, in dem es darum geht, alles zu schaffen, sondern der letzte Teil: Anton versucht krampfhaft, den Menschen um sich herum gerecht zu werden. Mit anderen Worten: Er möchte die – meist nur eingebildeten – Erwartungen anderer erfüllen.
Berta bleibt ruhig und lässt sich von den denkbaren Wünschen anderer nicht beunruhigen. Denn Berta ist selbstsicher und praktiziert die Form von Selbstliebe, über die ich in der Episode Wie liebt man sich richtig selbst? spreche. Berta will auch alles schaffen, grübelt aber nicht, was man von ihr denkt, wenn es ihr nicht gelingt. Denn das muss sie nur mit sich selbst ausmachen.
Anton und Berta haben gleich viel zu tun, doch Anton ist angespannt und Berta bleibt locker. Ein weiterer Unterschied ist der Umgang mit Stress: Anton ist gestresst, weil er gestresst ist. Das heißt: Er empfindet die Herausforderung, das hohe Arbeitsaufkommen, als negativ und das schlägt ihm zusätzlich auf die Stimmung. Berta hingegen sieht den gleichen Berg Arbeit als Herausforderung und packt voller Freude die Spitzhacke aus.
Diese beiden Aspekte enthalten bereits den Funken der Bedeutung von Prioritäten. Anton ist unzufrieden; Berta ist zufrieden. Antons Unzufriedenheit rührt daher, dass er nicht weiß, warum er diese Arbeit überhaupt erledigt: Für sich? Oder für andere? Berta macht das alles nur für sich: Sie hat verstanden, dass ihre eigene Gesundheit und Zufriedenheit für sie an erster Stelle stehen müssen. Nur dann ist sie fit und kann sich um die anderen Menschen in ihrem Leben kümmern, ihre Kinder und Familie.
Warum kommen einige Menschen besser und entspannter durchs Leben als andere?
Erinnern wir uns an die Worte meiner Mutter: Unzufriedenheit kommt auf, wenn man nicht weiß, was man will. Anton ist unzufrieden. Er steckt in einer Dissonanz, denn seine investierte Zeit stimmt nicht überein mit seinen eigentlichen Wünschen und Werten: den Prioritäten. Er hat sich vielleicht keine Gedanken gemacht, was er eigentlich will.
Arbeitet Anton in seinem Beruf, weil er ihn wirklich mag oder weil er sich davon das Ansehen seiner Nachbarn erhofft oder weil seine Eltern dann stolz auf ihn sind? Oder arbeitet er nur fürs Geld und verstößt dabei ständig gegen die eigenen Werte? Sagt er einfach zu viel Ja und zu wenig Nein? Das geschieht immer wieder, wenn man seine Prioritäten nicht oder falsch setzt.
Berta hingegen ist klar: Die Arbeit mag sie zwar nicht besonders, aber sie verdient damit das nötige Geld für ihre Familie und hat dann noch den Kopf frei für eine Stunde Sport zugunsten ihrer Gesundheit. Sie hat klare Prioritäten und investiert ihre Lebenszeit demgemäß. Die Arbeit im Dienste der Priorität – sicher nicht ideal, aber so kann und muss man das manchmal anordnen.
Jeder Mensch wird von unserer Gesellschaft geschult, auf diese Weise gegen sich zu verstoßen und mangelhaft oder falsch zu priorisieren: Kinder sollen jahrelang zur Schule gehen, obwohl sie dies meist nicht wollen; sollen also einen Großteil ihrer Zeit mit etwas verbringen, an das sie nicht glauben und das ihnen nicht wichtig ist. Deswegen sind sie unzufrieden und angespannt. Im Austausch dafür bekommen sie eine kaum oder noch weniger praxistaugliche Bildung – man könnte Indoktrination dazu sagen – von der Stange im Fließbandsystem. Diesen Priorisierungsfehler lernen unsere Kinder früh im Leben und bekommen ihn mindestens neun Jahre lang vorgelebt. Sie gewöhnen es sich an und behalten es oft für den Rest ihres Lebens bei.
Die meisten Eltern spielen das Spiel mit, weil auch sie es bereits so gelernt haben. Sie fühlen vielleicht irgendwo in sich den Gedanken: Familie ist Priorität Nummer eins. Dennoch freuen sich viele, wenn die Kinder aus dem Weg sind, viel Zeit in der Schule verbringen und sie selbst dafür tun können, was sie wollen – oder auch nicht, indem sie sich einbilden, sie bräuchten mehr Geld und deswegen die Zeit nutzen und in einem Job arbeiten, den sie nicht mögen.
Muss das Kind mit einer Erkältung zu Hause bleiben, ist das in solchen Fällen also zuallererst lästig und belastend; was es für das Wohlbefinden des Kindes bedeutet, ist bestenfalls zweitrangig. Ohne Zweifel ist das kein ausschließlich individuelles Problem, sondern eine gesellschaftliche Situation, welche politisch herbeigeführt – und gewünscht – wurde.
Was leisten Prioritäten?
Jeder von uns hat 24 Stunden am Tag. Wir müssen laufend Entscheidungen treffen. Prioritäten geben dir Klarheit für jeden Moment. Du priorisierst selten: Manche Dinge, wie die Frage nach dem Wert deiner Gesundheit, nur ein- oder zweimal im Leben, andere, etwa mittelfristige Projekte, vielleicht einmal im Monat. Aus diesen wenigen Priorisierungen ziehst du allerdings täglich Nutzen und sparst Zeit und Nerven. Die meisten Entscheidungen des Alltags sind dann einfach. Was ist dir das Wichtigste?
Willst du deine karge Lebenszeit Zeit angetrunken verbringen oder bei vollem Bewusstsein mit deiner Tochter spielen?
Willst du die Minuten deines Lebens mit einer Zigarette im Mund in Rauch aufgehen sehen – oder lieber neue Energie schöpfen und dich zentrieren durch eine kurze Meditation?
Stundenlang zocken oder lieber auf dein Ziel hin arbeiten, besser Klavier zu spielen?
In Netflix versacken oder den Arsch hochkriegen, rausgehen und endlich fit werden?
Weiter Süßkram konsumieren und Gründe erfinden, warum das gut ist oder endlich den Schwabbelbauch loswerden?
Das Leben findet nicht in Jahren oder Monaten statt. Sondern es sind Momente. Überlege dir gut, wie deine Momente aussehen sollen. Möchtest du dauernd angespannt sein, weil du Zeit mit Dingen, Tätigkeiten und Menschen verbringst, die dir widerstreben? Oder möchtest du im Einklang mit deinen Werten leben?
Wie priorisiert man am besten? Welche Schritte sind nötig?
Verdeutliche dein Ziel oder deine Ziele. Hilfsmittel dazu findest du in den Episoden über Selbsterkenntnis, Selbstachtung und Zielsetzung. Deine Prioritäten sollten Bezug auf dein Ziel nehmen. Die Frage lautet demnach: Was ist dir wichtig – für dich? Wahrscheinlich sind es mehrere Dinge. Schreib sie in eine Liste.
Dann beobachte und dokumentiere, wie du deine Zeit verbringst. Schreibe dies in eine zweite Liste. 30 Minuten Instagram, 10 Minuten lesen, 5 Minuten Müll rausbringen, 2 Stunden Netflix, 20 Minuten laufen und so fort.
Vergleiche diese zweite Liste mit der ersten. Was fällt dir auf? Wenn dir Lesen wichtig ist, warum liest du nur 30 Minuten pro Woche? Und wenn Instagram nicht wichtig ist, warum versackst du jeden Tag dreimal zehn Minuten (über zwei Stunden pro Woche) in der Plattform?
Wenn du den Schwabbelbauch loswerden möchtest – für dich, weil er dich stört und du dich damit unsicher fühlst – und wenn dir das wirklich wichtig ist, warum verbringst du so viel Zeit mit Tätigkeiten, die dir dabei nicht helfen oder sogar daran hindern, wie Süßigkeiten kaufen, Naschen, Glotzen oder Social-Media-Daddeln?
Verdeutliche dir erneut dein wichtigstes Ziel und überlege, was dafür nötig ist. Du möchtest fit werden und abnehmen – also gesund sein? Was muss dafür geschehen? Du musst dich gesund ernähren und bewegen, deine Schlafhygiene pflegen und Stress bewältigen. Also sind diese Tätigkeiten wichtig für dich. Sie kosten Zeit – aber diese Zeit ist perfekt investiert, weil sie einer Sache dient, die dir wichtig ist.
Woher du diese nötige Zeit nehmen kannst, findest du in der zweiten Liste. Instagram hilft dir nicht beim genesen. Und auch Netflix möchte nicht, dass du fit wirst, sondern die verdienen ihr Geld damit, deinen Hintern ans Sofa zu kleben.
Nimm dir für diese Listen und Überlegungen Zeit. Am besten erledigst du das, wenn du viel Freizeit am Stück hast. Ein langes Wochenende oder ein Kurzurlaub. Und wenn das nicht geht, funktioniert ein langer Spaziergang allein und ohne Smartphone fast genausogut. Denn die Frage nach dem, was dir wichtig ist, erfordert Abstand von der Betriebsamkeit des Alltags.
Wie geht man mit konkurrierenden Prioritäten um?
Sicherlich ist dir mehr als eine Sache im Leben wichtig. Es wird dir nicht helfen, wenn ich darauf hinweise: Per Definition kann nur genau eine Sache Priorität genießen, also Vorrang haben. Stattdessen nützt es, eine Pyramide der Wichtigkeit deiner Werte zu erstellen. An die breiteste Stelle, die Basis, kommt das wirklich Allerwichtigste. An die Spitze setzt du den am wenigsten wichtigen deiner wichtigen Werte. Hier wirst du vielleicht zusammenhänge erkennen: Welcher deiner Werte muss erfüllt sein, damit du die übrigen Prioritäten beibehalten kannst? Das ist einfach: Wenn tot bist, kannst du nix mehr machen und wenn du krank bist, taugst du auch nicht zu viel. Bei mir steht an der Basis die Priorität Gesundheit. Denn ohne Gesundheit kann ich nicht auf meine Ziele hinarbeiten und auch nicht für meine Lieben da sein.
Weitere Schwierigkeiten beim Priorisieren
Priorisieren soll Schwierigkeiten im Alltag beseitigen – an diese Stelle sollten keine neuen Schwierigkeiten beim Priorisieren selbst treten. Am einfachsten löst man die meisten Probleme mit meiner Entrümpelungsfrage.
Wenn du deine Wohnung aufräumst – egal ob du Ordnung schaffen willst, umziehen oder Minimalismus pflegen – dann stelle bei jedem Gegenstand nicht die Frage: Brauche ich das? Denn wenn man sucht, kann man immer einen Grund finden, etwas zu behalten. Aus brauchen wird schnell gebrauchen können.
Frage dich stattdessen: Kann ich ohne diese Sache leben? Meistens lautet die Antwort: Ja!
Genauso kannst du beim Priorisieren vorgehen. Oft halten wir Dinge – Werte – für wichtig, nur weil wir an sie gewöhnt sind; weil sie uns das ganze Leben begleitet haben. Nicht selten wird so ein Wert zum Ballast. Für mich war es das Musikmachen: Daran habe ich festgehalten, weil ich vor 30 Jahren mal entschieden habe, dass mir das wichtig ist. Ich habe immer Musik gemacht und viel Freude und Kraft daraus gezogen. Vor einiger Zeit habe ich erkannt, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich keine Musik mache. Daraufhin habe ich reflektiert und das Musikmachen aus meiner Prioritätenliste geworfen. Ich habe in dem Bereich viel erreicht und viele Träume erfüllt. Vor dem Hintergrund bewerte ich das Musikmachen neu: Ich mache es gerne, kann aber ohne leben. Besonders einfach ist solches Entrümpeln, wenn man richtig krank ist: Dann zählt meist nur noch der Wunsch nach Gesundheit.
Das Entrümpeln nach diesem Prinzip erlaubt, dass du weniger planst und dafür mehr schaffst. Weniger Prioritäten, die gegeneinander Kämpfen; eine Pyramide mit weniger Stufen.
So lernst du auch Neinsagen. Nein zu Belanglosigkeit, Tand und Zeug. Zu Zeitverschwendung und hohlen Beziehungen. Neinsagen führt dich ans Ziel. Ein besseres Leben, Harmonie mit dir selbst und bedeutungsvolle Verhältnisse zu anderen Menschen.
Lass dich nicht von deinen Prioritäten ablenken
Dein Smartphone wird dich in über 95% der Fälle von deinen Prioritäten ablenken, so auch Social Media und die meisten modernen Videospiele, Netflix und alles, was dir einen billigen Dopamin-Kick verabreicht: Konsumieren, Süßigkeiten und andere Drogen – also fast alles, was einfach ist. Meide diese Betäubungsmittel. Merkst du am Abend, dass du wieder eine halbe Stunde in YouTube-Shorts oder Instagram versunken bist, entschuldige dich aufrichtig bei dir selbst. Sprich es laut aus, als wrüdest du mit jemandem sprechen: »Entschuldige, Anton, dass ich wieder 30 wertvolle Minuten deines Lebens verschwendet habe. Es soll nicht wieder vorkommen.«
Haben wir alle die gleichen Prioritäten?
Geht man so vor, wird man Muster erkennen. Viele Menschen begreifen schnell, dass ihre Gesundheit an oberster Stelle stehen muss, weil sie sich alles andere sonst an den Hut stecken können. Oft folgt Familie als nächstes, oder wenigstens der engste Freundeskreis, die Ersatzfamilie.
Und was ist mit der Arbeit, dem Broterwerb? Da muss man doch hin, auch wenn man die Tätigkeit oder das Umfeld nicht mag. Oder etwa nicht? Es gibt viele Wege um den Kühlschrank zu füllen und die Miete zu zahlen. Passt der Job nicht ins Wertesystem, kann man sich einen anderen suchen – ja, gegebenenfalls auch einen schlechter bezahlten. Schließlich ist die Lebenszeit begrenzt und man sollte sich gut überlegen, wo, wie und mit wem man seine Stunden verbringt. Steht kein dem Wertesystem besser entsprechender Job zur Verfügung, kann man den Weg gehen, den Berta in dem Beispiel zuvor gegangen ist: Akzeptanz. Irgendwie muss sie Geld verdienen. Sie arrangiert sich mit der Situation und betrachtet die Arbeit als Erfüllungsgehilfen ihrer übrigen Prioritäten. Das ist nicht ideal – sie verbringt noch immer viele Stunden ihres Lebens in einem Umfeld, das sie nicht befriedigt. Doch genau diese Akzeptanz kann ihr zugleich den Weg öffnen, die bedeutungsvollen Aspekte in genau dieser unbefriedigenden Arbeitssituation zu finden. Aus einer Widerwilligkeit heraus würde ihr das nie gelingen.
Zusammenfassung
Was ist dir im Leben wirklich wichtig? Wenn du Prioritäten setzt, erstellst du eine Rangfolge deiner Werte. Prioritäten sind der Schlüssel zum Lösen von Konflikten und Spannungen.
Mangelhafte Prioritäten bremsen dich aus und erzeugen Spannungen. Du lebst dann nicht im Einklang mit dir selbst. Mangelhafte Priorisierung ist weit verbreitet und wird bereits in der Schule gelehrt.
Prioritäten sollten im Einklang mit deinen Zielen stehen. Priorität genießen jene Handlungen und Gewohnheiten, die dich deinem Ziel näher bringen. Zum Priorisieren selbst benötigst du Abstand und Zeit.
Die Zeit für die nötigen Gewohnheiten gewinnst du, indem du Nein sagst zu allem, was dir nicht wichtig ist. Belanglosigkeiten brauchen in deinem Leben keinen Platz.
Die Schlüsselfrage zum Entrümpeln, um mehr Zeit und Klarheit zu gewinnen, lautet nicht Brauche ich das wirklich?, sondern Kann ich ohne diese Sache Leben? Das vereinfacht das Neinsagen.
Dulde keine Ablenkung von deinen Prioritäten durch einfache Dopamin-Kicks aus Smartphone, Social Media, Netflix, Zucker oder Drogen.
Dein Leben findet in Momenten statt. Lass deine Momente nicht bedeutungslos durch deine Finger rinnen.
Podcast: Play in new window
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