Dass Zucker kein so gut geeignetes Grundnahrungsmittel ist, haben wir bereits festgestellt. Schaut man sich hingegen Honig als nächste, weit verbreitete Quelle für Süße an, findet man heraus: Honig besteht, genau wie Zucker, aus Glucose und Fructose. Warum sollte Honig also das bessere Süßungsmittel sein?
Warum ist Zucker überhaupt ungesund?
Ein übermäßiger Konsum von Kohlenhydraten kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. Zucker, und damit ist Haushaltszucker (auch bekannt als Sucrose, Saccharose oder Tafelzucker) gemeint, besteht aus Kohlenhydraten. Und zwar aus solchen, die besonders leicht verdaulich sind. Im Artikel Was ist so schlimm an Zucker? erfahren Sie, wie Zucker Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, Rheuma und einige andere Zivilisationskrankheiten verursachen kann.
Diese Nebenwirkungen des Zuckers sind es, die zu seinem schlechten Ruf beitragen und auf die in dieser Artikel Bezug nimmt. In einer Welt voller versteckter Zucker ist es durchaus sinnvoll, seinen Kohlenhydratkonsum im Auge zu behalten.
Ist Honig besser als Zucker?
Zucker enthält Glucose und Fructose und nichts anderes. Honig enthält auch Glucose und Fructose, jedoch noch viel mehr: Mineralstoffe, Vitamine und Aminosäuren. Bevor wir dazu kommen, werfen wir noch einen kurzen Blick auf die Qualität der enthaltenen Zucker:
In durchschnittlichem Honig ist etwas mehr Fructose als Glucose enthalten. Da Fructose viel süßer schmeckt als Glucose bedeutet das: 10g Honig schmecken süßer als 10g Zucker. Wer die gleiche Süße erreichen möchte, muss also weniger Honig verwenden und erspart sich so die Einnahme einiger Gramm Kohlenhydrate. Ebenfalls gilt für Honig, dass er den Blutzuckerspiegel langsamer erhöht als Zucker. Das Stichwort lautet hier Glykämischer Index, der entsprechende Wert für Honig weicht je nach Produkt ab, liegt in der Regel jedoch deutlich unter dem von Tafelzucker.
Honig schmeckt allerdings nicht nur süßer als Zucker, sondern auch nach mehr. Abhängig ist das Aroma des Honigs vornehmlich von den Pflanzen, deren Nektar die Bienen ernten. Jedoch hat auch die Jahreszeit, sogar die Region Einfluss auf den Geschmack. Rapshonig aus Süddeutschland kann also anders zusammengesetzt sein und anders schmecken als Rapshonig aus Norddeutschland. Ein echtes Naturprodukt.
Honig und Gesundheit
Verglichen mit Glucose wirkt Honig sich weniger stark auf den Blutzuckerspiegel aus. Auch die Blutfettwerte beeinflusst Honig positiv, ganz im Gegensatz zu herkömmlichem Zucker.
Neben den bereits genannten Vitaminen und Mineralstoffen enthält Honig auch Antioxidantien. Das sind jene chemische Verbindungen, die unter anderem auch Heidelbeeren und Erdbeeren ihren guten Ruf verleihen und als vorbeugend gegen Herz-Kreislauferkrankungen gelten.
Allergene sind im Honig ebenfalls enthalten. Jedoch in so geringen Mengen, dass es vermehrt Studien zur Verwendung von Honig als Desensibilisierungsmittel gibt. Berichte, dass Honig gegen Heuschnupfen hilft, mehren sich und dies ist sowohl aus naturheilkundlicher als auch aus schulmedizinischer Sicht plausibel. Wirklich effektiv ist dieses Vorgehen allerdings nur bei Verwendung rohen Honigs aus dem Wohngebiet des Betroffenen.
Die (noch unvollständige) Forschung impliziert: Je ärmer ein Honig an bioaktiven Wirkstoffen ist, desto mehr ähnelt seine Wirkung reinem Zucker. Das passt in das Muster, nach dem möglichst naturnahe, unverarbeitete Lebensmittel gesundheitlich vorteilhaft sind. Vorzuziehen ist daher roher Honig. Dunkle, trübe Honigsorten enthalten tendenziell mehr Wirkstoffe.
Roher Honig vs Industriehonig
Der in Supermärkten angebotene Honig hat nur wenig mit dem Produkt zu tun, das der örtliche Imker anbietet. Industriell verarbeiteter Honig ist oft pasteurisiert, also hoch erhitzt, wobei einige der wertvollen Wirkstoffe zerstört werden. Viel schwerer wiegt jedoch, dass der Industriehonig meist eine Gemisch aus Honigen aus aller Welt ist. Da in einigen anderen Ländern (darunter auch große Honigexporteure) der Anbau gentechnisch manipulierter Pflanzen weniger oder gar nicht reguliert ist, kann dieser Honig gentechnisch verändertes Material enthalten.
Supermarkthonig repräsentiert also in der Regel genau das Gegenteil eines natürlichen, ökologisch nachhaltigen Produkts. Das wäre ein Grund, lokal produzierten Honig vorzuziehen von Imkern, die Sie persönlich kennenlernen können. Diese verkaufen in der Regel nur rohen, das heißt nicht erhitzten und lediglich geschleuderten und gefilterten Honig. Auf diese Weise kommen Sie auch in den Genuss einzigartiger lokaler und saisonaler Varianten. Obendrein helfen Sie so direkt den Bienen bei ihrer wichtigen Arbeit und stärken die regionale Wirtschaft. Honig vom Imker ist selten teurer als solcher aus dem Supermarkt.
Fazit
Honig enthält die gleichen Stoffe wie Zucker – und noch viel mehr. Ernährungsphysiologisch wirkt Honig sich anders aus als reiner Tafelzucker. Es wäre übertrieben zu schreiben, die beiden Produkte seien völlig verschieden, denn auch Honig kann bei übermäßigem Konsum gesundheitsschädigend wirken.
Dennoch ist Honig dem Haushaltszucker in allen Belangen überlegen und es spricht praktisch alles dafür, sowohl für den seltenen Genuss einer Süßigkeit, als auch für das Süßen im Alltag Honig statt Zucker zu verwenden. Was meinen Sie? Ziehen Sie Honig Zucker vor?
Quellen und weitere Informationen:
- Wikipedia: Honey
- Wikipedia: Honig
- kanker-actueel.nl: Honig wirkt als Antioxidans in der Krebstherapie
- Honey Sweetens Your Health: Honey Boosts Antioxidants – Your Body’s Natural Defense Against Disease
- Calories in Honey: Fattening Sweetener or Weight Loss?
- Wikipedia: Antioxidans
- Mark’s Daily Apple: Is honey good for you?
- urgeschmack.de: Bienen und Blumen
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