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Fehlt dir der Mut zur Zufriedenheit?

Zufriedenheit ist eine Entscheidung. Jeder Mensch kann jederzeit einfach durchweg, vollauf, dauerhaft zufrieden sein. Dazu braucht man kein Ziel erreichen, keinen Status beweisen, kein Geld verdienen. Es genügt eine bestimmte Geisteshaltung und ein Verständnis von drei Schritten.

Doch viele Menschen binden ihre Zufriedenheit an Ereignisse oder Zustände außerhalb ihrer Kontrolle. Sie wünschen sich das Ansehen einer bestimmten Person, die Wahrnehmung ihrer Leistung oder die Bestätigung ihres Wertes durch andere. Kurz: Sie streben nach Anerkennung. Allein diese Anerkennung gibt ihnen Zufriedenheit.

Wie könnte dann Zufriedenheit schlicht eine Entscheidung sein? Und was hat das mit Mut zu tun?

Wer nach Anerkennung strebt, muss sein Leben nach den Wertesystemen anderer Menschen führen. So jemand lebt nicht sein eigenes Leben und begibt sich in Abhängigkeit. Echte Zufriedenheit ist damit ausgeschlossen. Vielmehr führt dieser Weg in die Unzufriedenheit.

Tatsächlich strebt niemand nach Anerkennung, sondern nach dem Gefühl, das Anerkennung vermittelt: Zugehörigkeit. Zugehörigkeit ist ein natürliches, evolutionär begründetes Ziel jedes Menschen. Ohne Mitmenschen konnte und kann der Mensch kaum überleben.

Wer dazugehören möchte, muss nicht allen Menschen gefallen. Der einfachste Weg ist:

  1. Man erkennt sich selbst an. Man gibt sich selbst Wert. Das kann und muss jeder tun. Jeder sollte entscheiden: Ich bin wert – ganz gleich, was andere über mich denken. Man handelt also auch in einer Weise, die anderen Menschen nicht unbedingt gefällt; tut nicht alles, was andere Menschen erwarten. Man akzeptiert, dass man gelegentlich auf Ablehnung stößt. Das erfordert Mut, denn Ablehnung ist unsere größte Angst. Doch es lohnt sich.
  2. Denn mit diesem Selbstwertgefühl und Selbstverständnis gewinnen wir Zuversicht in andere Menschen – auch weil wir dann nicht mehr abhängig sind. Zuversicht ist die Grundlage unserer Zugehörigkeit. Unsere Zuversicht wird manchmal ausgenutzt, aber wir müssen sie behalten. Denn Zuversicht ist unser Nektar des Lebens. Sie ist das Schmiermittel im Kreislauf der Zufriedenheit.
  3. Die Zuversicht in andere Menschen gebietet uns, einen Beitrag zu leisten. Keinen Beitrag, den andere erwarten. Das wäre wieder ein Streben nach Anerkennung. Wir müssen etwas tun, das wir selbst als wertvollen Beitrag zur Gemeinschaft erachten. In einer Suppenküche arbeiten oder im Park Müll sammeln. Oder einfach seine Arbeit als Zimmermann gut machen. Man muss nicht unbedingt Arbeit leisten, denn vielleicht ist man dafür zu alt, krank oder schwach. Dann kann man einfach da sein – für seine Lieben. Dieser aufrichtige Beitrag zur Gemeinschaft gibt uns wiederum die Sicherheit oder Rechtfertigung für Schritt eins: Selbstwertgefühl. Die Basis der Zuversicht in andere und unseren Beitrag zur Gemeinschaft. Ein ewiger Kreislauf.

Man kehrt also das Prinzip des Strebens nach Anerkennung um: Man erwartet nicht mehr, etwas zu bekommen (nämlich Anerkennung). Sondern man gibt der Gemeinschaft etwas.

Gewinnt man auf diese Weise Zufriedenheit, kann man nicht betrügen. Denn sobald man merkt: Ich könnte mehr, spürt man, dass man sich selbst betrügt. Man muss demnach seinen Beitrag in voller Aufrichtigkeit leisten. Man könnte sagen:

Dein Leben gewinnt an Bedeutung in dem Maß, in dem du Verantwortung auf dich nimmst.

Wie viel es sein muss, das weißt du selbst. Dann entscheidest du: Diesen Hektar Park halte ich sauber – das ist meine Aufgabe. Du entscheidest für dich, was Bedeutung hat.

Zuversicht gebärt Zufriedenheit

Wer einmal diesen Kreislauf der Zufriedenheit auf Grundlage von Adlers Anleitung zur Zufriedenheit verstanden und betreten hat, bleibt leicht darin. Denn seine drei Schritte bilden eine Endlosschleife. Der Einstiegspunkt ist stets Zuversicht und die gesündeste Startposition ist ein stabiles Selbstwertgefühl.

Das ist einfach. Nicht immer leicht. Aber einfach.

Woher nimmt man ein stabiles Selbstwertgefühl, wenn der Mut fehlt? Ein möglicher Ansatzpunkt sind die Sieben Bausteine der Zufriedenheit nach Peterson.

Ziele wie dieses kann man leicht erreichen durch kleine Änderungen täglicher Gewohnheiten. Ihre Summe ist der Lebenswandel. Dazu gehören auch Verhaltensweisen in Bereichen wie Ernährung und Bewegung, Schlaf, Stressbewältigung und mehr.