Fair Trade und Bio sind Siegel, die sich ein Hersteller zwecks Vermarktung auf die Fahne kleben kann. Sie suggerieren eine Überlegenheit des Produkts, sowohl qualitativ als auch moralisch. Leider deckt sich dieser Eindruck oft nicht mit der Realität. Doch es gibt einige Unternehmen, die es ernst meinen und ihre guten Absichten nicht nur in Form von Schlagworten verkünden, sondern ihr gesamtes Geschäft konsequent danach ausrichten.
Besonders der Schokoladenmarkt war in den vergangenen zehn Jahren Objekt eingehender Untersuchungen und Berichterstattungen. Die Arbeiter auf Kakaoplantagen werden für ihre Arbeit verhältnismäßig schlecht bezahlt: Selbst von den 1,49€ für eine Tafel Schokolade mit dem Fairtrade-Siegel landen nur 0,12€ beim Bauern – wohlgemerkt nicht allein als Lohn, sondern für sein Produkt.
(Siegelgebühr und Fair-Trade-Prämie betragen zusammen 0,04€. Ignorieren wir für den Moment, dass die Fairtrade-Bürokratie verglichen mit dem tatsächlich „fair“ arbeitenden Bauern verhältnismäßig viel Geld bekommt.)
Doch damit nicht genug: Noch heute entführen die Kartelle häufig Kinder und setzen sie auf ihren Plantagen wie Sklaven ein. Eine Praxis, die besonders in Elfenbeinküste, Afrika verbreitet ist. Trotz geteilter Bekundungen der größten Schokoladenhersteller, etwas an der Situation ändern zu ändern, kommt es nach wie vor zu dieser Ausbeutung von Menschen, wie Dokumentationen immer wieder zeigen.
Kinderarbeit und Kindersklaverei: Ein komplexes Problem
Zweifelsohne ist das Problem komplexer als es ein Fingerzeig auf „die böse Industrie“ auszudrücken vermag. Dahinter stecken die wirtschaftliche Struktur (viele Kakaofarmen gehören nicht den Herstellern, sondern Familien), Traditionen und auch kulturelle Unterschiede. Dennoch ist die herstellende Industrie wie auch jeder Konsument in der Verantwortung. Denn wir haben die Wahl.
Was kann der Schokoladenfan tun?
Wie haben die Wahl, ausschließlich Schokolade von solchen Betrieben zu kaufen, die sich nicht aus der Verantwortung ziehen und die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen selbst regelmäßig kontrollieren. Als Konsumenten haben wir die Möglichkeit, uns zu informieren und die Schokolade zu wählen, die uns neben Hochgenuss auch die Sicherheit gibt, ein durchweg sozialverantwortlich und fair erzeugtes Produkt in Händen zu halten. Hat die Industrie das Recht, uns diese Entscheidung aus der Hand zu nehmen?
Kakaobauern kennen keine Schokolade
Für uns kaum vorstellbar ist, dass die meisten Arbeiter auf Kakaoplantagen keine Ahnung haben, was Schokolade ist, geschweige denn, dass sie sie jemals gegessen hätten. Im folgenden Video sehen Sie Kakaobauern, die zum ersten Mal in ihrem Leben Schokolade essen (Wenn Sie des Französischen nicht mächtig sind: Der Gesichtsausdruck z.B. ab 1:27 spricht Bände):
Eine Alternative: Sozialunternehmertum
Auf einer meiner Reisen habe ich in Kapstadt, Südafrika eine kleine Schokoladenfabrik mit Namen Cocoáfair entdeckt. Es ist Afrikas erste Bean-to-Bar Schokoladenfabrik gegründet auf den Prinzipien des Sozialunternehmertums. Bean-to-Bar bedeutet: Sie führen alle Arbeitsschritte von der rohen Bohne bis zur fertigen Tafel Schokolade durch. Und was ist Sozialunternehmertum? Mehr dazu im Video:
Cocoáfair: Nicht irgendeine Fair Trade Schokolade
Das Unternehmen Cocoáfair geht mit seinem Modell weit über den Fair Trade-Gedanken hinaus: Nicht nur bekommen die Kakaobauern mehr Geld für ihre Arbeit, sondern die gesamte Wertschöpfungskette bleibt auf dem afrikanischen Kontinent und somit auch der hart erarbeitete Gewinn. Durch ökologischen Landbau erzielen sie überdies höhere Erträge, und müssen daher keine übertrieben hohen Preise verlangen.
Dies ist eine Alternative für diejenigen Schokoladenfans, die sich neben einer hervorragenden Schokolade auch eine Herstellung gemäß ihrer moralischen Wertvorstellungen wünschen. Cocoáfair 95% ist insofern besonders, als dass sie, anders als andere hochprozentige Schokoladen, nicht bitter schmeckt. Möglich ist dies durch die sorgfältige Auswahl der Kakaobohnen und die manuelle und langsame Röstung kleiner Portionen bei regelmäßiger Kontrolle.
Die resultierende Schokolade ist eine Überraschung für jeden der sie probiert. Fast jeder äußert sich erstaunt: „Die ist ja gar nicht bitter!“
Hoher Kakaogehalt bedeutet nicht per se bittere Schokolade. Wenn man sich beim Rösten Zeit lässt sich ein intensives Schokoladenaroma ohne bitteren Geschmack erreichen. Dies ist ein Weg, den kaum einer der großen Hersteller geht.
Sie bekommen diese Schokolade genau hier: Treeshop – und wenn Sie stets über diese Geschichte auf dem Laufenden bleiben möchten (oder wenn die Schokolade gerade ausverkauft ist), empfehle ich das kostenlose Abonnement des Treeshop-IPO-Schokoladen-Newsletters.
Schokolade für Bildung
Cocoáfair kann so der gesamten umliegenden Gemeinschaft helfen. Das Unternehmen ermöglicht Studenten die Finanzierung ihres Studiums, bildet selbst Mitarbeiter aus und hilft diesen später in die eigene Selbständigkeit. Auf diesem Weg findet eine nachhaltige Verbesserung der sozialen Situation vieler Menschen stattfindet. Davon profitieren wiederum deren Familien und nachfolgende Generationen. Sowohl bei den Bauern als auch bei den Mitarbeitern in der Produktion entfaltet das Sozialunternehmen seine volle Wirkung. Dies resultiert neben besseren Bildungschancen letztlich auch in einer erhöhten Lebensmittel-Versorgungssicherheit in verschiedenen Teilen der Welt. Und davon profitieren wir alle.
Urgeschmack-Abonnenten waren die ersten
Das obenstehende Video kennen die Abonnenten des Urgeschmack-Newsletters schon lange. Und so waren sie die ersten, die in den Genuss der Cocoáfair 95%-Schokolade gekommen sind. Wenn Sie künftig auch zu den Allerersten gehören möchten, abonnieren Sie einfach den kostenlosen Urgeschmack-Newsletter.
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