Jahrelang bin ich an Artischocken vorbeigegangen, wenn ich sie am Gemüsestand gesehen habe. Interessant sehen sie aus und man hört ja so viel über Artischockenherzen. Und dennoch habe ich sie dort liegen gelassen. Zu Recht.
Unspektakulär könnte man den Geschmack der Artischocke nennen. Der eine Teil schmeckt nach Eiernudel, der andere nach Blumenkohl. Nichts, was sich nicht anders einfacher gewinnen ließe. Gewiss, der Dip oder die Vinaigrette, die dazu gereicht werden kann, sind lecker. Aber warum die nicht direkt auslöffeln? Nun, die Neugier ist gestillt und das Geheimnis gelüftet. Weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen. Zum Glück gab es dazu Matjes.
- 4 Artischocken
- 4 Matjes
- Dip (z.B. auf Basis von Sauerrahm)
Die Artischocken gemäß einer der vielen Anleitungen zum Kochen vorbereiten. Dies beinhaltet in der Regel: Den Stengel abbrechen, Blattspitzen und holzige/vertrocknete Teile abschneiden. Wem die Kosmetik auf dem Teller wichtig ist, der reibt die Schnittstellen mi Zitonensaft ein. Danach die Artischocken in einen Topf mit Wasser geben, einen Teller darauflegen, damit sie nicht oben schwimmen und dann 45 Minuten kochen. Zeit genug, um in aller Ruhe Teller bereit zu stellen, ungeduldig in die Matjestüte zu schnuppern und einen Dip vorzubereiten.
Zum Beispiel aus: 200g Sauerrahm, 1 kleine Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, Salz und Pfeffer. Zwiebel und Knoblauch in kleine Stücke schneiden und zusammen mit den Gewürzen unter den Schmand rühren.
Noch immer 40 Minuten Kochzeit. Vielleicht kurz 20 Liegestütz machen. Oder was anderes Sinnvolles. Aufräumen, Bad putzen. Alte Bücher und CDs aussortieren und zum Verkauf einstellen. Jepp, das sollte die Zeit überbrücken.
Nach 45 Minuten Kochzeit die Artischocken aus dem Topf heben und auf Tellern ablegen. Den Matjes aus dem Kühlschrank holen und voller Vorfreude prominent anrichten.
Zum Essen die Blätter der Artischocken abzupfen und den essbaren Teil am unteren Ende mit den Zähnen abstreifen. Aber halt, es wird noch besser: Zum Schluss kommen Herz und der Boden.
Fairerweise sei erwähnt: Für die Artischocke spricht, dass sie eine mehrjährige Pflanze ist, also voll in eine nachhaltige Landwirtschaft passt. Zum Beispiel auch in Permakulturen.
Diese Menge reicht für zwei Portionen.
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