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Christoph verliert 8kg, fühlt sich wohl und schläft besser

Die Ernährungsumstellung hilft vielen Menschen, ihre Ziele zu erreichen und glücklicher und gesünder zu werden. Die entsprechenden Berichte sind immer wieder ermutigend und auch inspirierend für Neueinsteiger und Interessenten. Wenn Sie auch Ihre Erfahrungen mit anderen Lesern teilen möchten, senden Sie mir eine Nachricht. Wenn Sie mögen, könnte Ihre Geschichte mit Ihrem Einverständnis schon bald hier bei Urgeschmack veröffentlicht werden.

Die Menschen sind verschieden und jeder kommt von einem anderen Erfahrungshintergrund mit der Steinzeit-Ernährung in Berührung. Als jemand mit null Diät-Erfahrung bin ich wie die Jungfrau zum Kinde zu dieser Lebensweise gestoßen. Bis Ende 2013 hatte ich von Paleo-Diät noch nie etwas gehört, dann hat eine Freundin meiner Frau, die schon zahlreiche Ernährungskonzepte durchprobiert hatte, davon geschwärmt und meine Frau angefixt.

Am 18.1. starteten wir dann gemeinsam das Whole30-Programm nach Dallas und Melissa Hartwig (It starts with Food). Wir dachten zwar, dass wir uns vorher schon weitgehend gesund ernährten, aber hier lag nun doch eine deutliche Richtungsänderung vor.
Zunächst hat sich nur meine Frau mit den Hintergründen und dem Kochen beschäftigt, während meine Hauptaufgaben im Mitziehen, moralischen Beistand leisten und der Abnahme der größeren vorbereiteten Mengen bestand.

Nach ca. einer Woche, die bei mir auch die Carb-Flu mit leichten Schwindelgefühlen mit sich brachte, fing ich an, im Internet zu recherchieren und bin u.a. auf urgeschmack.de gestoßen. Das hat mich alles sehr interessiert und dazu geführt, dass ich über Einkaufen und Kochen aktiver teilgenommen habe.

Wir haben das 30-Tage-Programm hammerhart durchgezogen. Keine Schokolade, kein Kuchen, kein Franz-Brötchen waren für meine Frau die Haupt-Herausforderungen. Meine Umstellungen waren noch etwas umfänglicher: Keine Brötchen am Wochenende, kein Müsli unter der Woche, kein Brot zum Abendbrot, kein Käse, keine Nudeln, keine Apfelschorle, kein Bier im Stadion.

Bei zwei Partys mit vielen Dingen, die wir sonst gegessen/getrunken hätten, mussten wir hart sein. Dafür gab es aber jede Menge andere leckere Sachen. Und es fiel uns gar nicht so schwer, wie wir dachten. Ich habe vor Jahren das Rauchen aufgegeben, das war in den ersten Wochen härter – man hat das zumindest ständig als Thema im Kopf gehabt. Hier ist ja eher das Gegenteil eingetreten: Durch besseres Sättigungsgefühl denkt man gar nicht mehr so viel ans Essen, wir kommen meistens mit genau 3 Mahlzeiten, ohne Zwischen-Snackerei, gut hin.

Ich kann jetzt nicht wie einige andere von irgendwelchen gesundheitlichen Wunderheilungen berichten. Der Heuschnupfen meiner Frau hat sich gerade wieder angekündigt, könnte jedoch einen abgeschwächteren Verlauf nehmen, ähnliches gilt für meinen chronischen Hustenreiz. Jedenfalls fühlen wir beide uns sehr gut dabei, energiegeladen und wach gleichmäßig über den Tag verteilt, abends früher müde (aber das ist dann hilfreich für einen gesünderen Schlafrhythmus), besserer Schlaf.

Allerdings war bzw. ist es auch echt anstrengend und zeitaufwendig, das ganze Planen, Einkaufen und Kochen umzusetzen – wir arbeiten beide und haben noch ein Kind zu umsorgen. Es sind ja auf einmal ganz andere Mengen im Spiel, das Eisfach ist voll von Fleisch und der Kühlschrank ist voll von Gemüse. Da kommen so einige Stunden zusätzlich in der Küche zusammen.

Inzwischen ist der vierte Monat der Umstellung fast um, wir haben immer wieder Ausnahmen zugelassen, die uns dann entweder nicht geschmeckt haben (Nudeln neulich), uns nicht bekommen sind oder aber doch genossen wurden.
Ich habe so wunderbare Gemüsearten wie Butternusskürbis oder Süßkartoffeln neu kennengelernt und z.B. Brokkoli, Kohlrabi, Avocado, die früher nur ganz gelegentlich auf dem Speiseplan standen, gehören jetzt zu meinen Favoriten.

Dank deines Blogs, in dem ich in den 30 Tagen alle Videos nachgeholt habe, hab ich ne Menge gelernt und werde mir vielleicht auch bald mal ernährungsphysiologische Literatur holen. Man kommt ja immer wieder in Erklärungsnot und ein Bio-Lehrer empörte sich neulich über den ihm unbekannten Begriff „Anti-Nährstoffe“, den ich hier aufgeschnappt hatte und nicht weiter erläutern konnte. Okay zur Not spricht die schlanke Linie für sich, z.B. neulich beim Schulfreunde-Treffen mit einem 400-Kilo-Trio (geschätzt).

Ach so, das Gewichtsthema: Ich habe 8 kg abgenommen (von 88 auf 80 bei 1,87m, 47J.), aber das war mir am Anfang gar nicht so wichtig, es passiert einfach automatisch, obwohl ich mengenmäßig bestimmt nicht weniger esse.

Inzwischen sehe ich den schlankeren und fitteren Körper aber auch mehr unter dem Wohlfühl-Aspekt. U.a. durch die Videos mit Felix Klemme baue ich Dehnungs-und Kräftigungsübungen in meinen Büro-Alltag ein und fühlte mich neulich genau in den Bemerkungen von Constantin im Paleosophie-Blog (Eintrag vom 5.3.14) bestätigt:
Bei mir selbst habe ich bemerkt, dass eine gesunde Ernährung automatisch auch mehr Bewegungsdrang und -freude bedeutet: Wer sich nach Paleo ernährt, nimmt nicht nur ab, sondern entwickelt auch eine Freude zum Sport. Das ist paradoxerweise umgekehrt zur weitläufigen Meinung, man müsse Sport treiben, um abzunehmen. Oft ist es genau umgekehrt…

Und damit passt wieder der Buchtitel „It starts with Food“.
Vielen Dank für deinen Anteil an der Geschichte. Abschließend möchte ich noch loswerden, dass ich deine undogmatische, tolerante, aber doch kritische Art sehr schätze, die heutzutage leider viel zu wenig anzutreffen ist.

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