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Comandante oder Porlex? Was lehrt uns eine Kaffeemühle über gute Ernährung?

Der beste Kaffee ist wertlos, wenn man ihn falsch mahlt. Das ist kein Voodoo, sondern hat einfache Gründe, die jeder verstehen kann und als Weisheit kennt aus dem Sprichwort: Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Dabei geht es nicht um Extreme und Feinheiten – zumindest dann nicht, wenn man Kaffee nicht einfach nur als schwarzes, heißes Wasser versteht.

Die Sinneswahrnehmung der meisten heutigen Menschen ist leider verarmt. Kein Wunder: Wer nur eintönige Fertiggerichte, flacher Popmusik und oberflächliche Bilder konsumiert, trainiert seine Sinne nicht. Ein weiterer Grund für diese verkümmerten Sinne ist Mangel an Aufmerksamkeit.

Aus Erfahrung mit Testgruppen weiß ich: Fast jeder kann Unterschiede zum Beispiel zwischen verschiedenen Steaks vom gleichen Rind schmecken – wenn man sich darauf vorbereitet, die Hintergründe erklärt und Vergleichbarkeit herstellt.

Und schon ist die Brücke geschlagen zwischen Kaffee und guter Ernährung: Wir essen, was uns schmeckt. Wenn es nicht schmeckt, kann es noch so gesund sein: Wir neigen zum Verzicht. Wer gesund leben möchte, muss also seine Nahrung köstlich zubereiten können. Im folgenden Video erkläre ich den Einfluss des Mahlgrads auf den Geschmack des gebrühten Kaffees als Beispiel zur Geschmacksverbesserung auch im Essen. Die beiden gezeigten Mühlen, die Comandante C40 MK3* und die Porlex Mini, kann man bei Amazon kaufen. Empfehlen kann ich nur die Comandante.*

Diese Analogie zwischen Kaffee und Möhren gilt freilich für jede andere Zutat. Wie fein und in welche Form wir Zwiebeln, Möhren, Sellerie oder Lauch schneiden, beeinflusst direkt ihren Geschmack im fertigen Gericht. Das gleiche gilt für die Temperatur beim Garen und die Gardauer. Diese Unterschiede beim Kochen entscheiden darüber, ob das Essen gut schmeckt oder uns geschmacklich vom Hocker haut. Das hat viel zu tun mit Sorgfalt und es ist der Grund, warum das Klischee der italienischen Oma besteht, bei der es immer am besten schmeckt: Sie stammt aus einer anderen Zeit. Aus einer Zeit, in der man sich noch Zeit nahm fürs Kochen. Womöglich den ganzen Tag, ohne Ablenkung durch Fernsehprogramm und Smartphone.

Mit einfachen Mitteln fantastisches Essen kochen: Das kann jeder von uns auch heute und hier leisten. Wie das geht, beschreibe ich in meinem Buch Einfach kochen.

Herzlicher Dank gilt Yvonne Benck, Jonas Burri, Judith Henzler, Konstantin Niese, Jessica Kolinger, Marius Schütte und allen anderen Stiftern dieses Beitrags mittels Patreon, PayPal und Überweisung.

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