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Ist Milchersatz gesund?

Ist Milchersatz gesund?Wer sich zum Verzicht auf Milch entschließt oder erfährt, sie sei ungesund, der kann sich möglicherweise ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Das satte Gefühl, ein Glas frischer Milch zu trinken, ist einmalig. Gibt es also Alternativen? Schnell finden sich entsprechende Produkte, doch worum handelt es sich und wie steht es um die Gesundheit? Was ist Getreidemilch? Was ist Mandelmilch? Was ist Milchersatz? Und ist Milchersatz gesund?

Was ist Milchersatz?

Ein Milchersatz ist eine Flüssigkeit, die Milch ersetzen soll. Ganz einfach. Es ist keine echte Milch, also kein Drüsensekret eines Säugetiers, sondern ein Ersatz. Um das zu verdeutlichen, ist die Verwendung des Begriffs Milch in einigen Ländern nur für eben dieses Drüsensekret gestattet. Dort gibt es beispielsweise keine Reismilch, sondern nur einen Reisdrink.

Warum Milchersatz?

Mögliche Gründe für den Verzicht auf echte Milch gibt es viele. Sie können religiösen oder ethischen Ursprungs sein. Veganer gehören sicherlich anteilig zu den größten Milchersatz-Konsumenten. Auch geschmackliche oder kulturelle Gründe gibt es, manche Menschen ekeln sich einfach vor echter Milch. Und dann gibt es physiologische und gesundheitliche Gründe. Einige Menschen vertragen Milch nicht (Laktoseintoleranz ist dabei nur eine von vielen Möglichkeiten), andere sind allergisch gegen spezifische Inhaltsstoffe. Dann gibt es noch die A1-A2-Problematik, epidemiologische Hinweise und diverse Vorwürfe, Milch sei praktisch ein Gift.

Ob und inwieweit dies im Detail gerechtfertig oder sinnvoll ist, ist nicht Thema dieses Artikels. Es genügt der Hinweis, dass es viele mögliche Gründe für den Griff zu Milchersatz gibt.

Was ist Getreidemilch?

Weicht man Getreide in Wasser ein, kocht, püriert und siebt es hinterher, entsteht eine helle Flüssigkeit, die geschmacklich zumindest in Hinblick auf die Textur entfernt an Milch erinnert. Zur Emulgation und geschmacklicken Verfeinerung kommt noch Sonnenblumen- oder Distelöl hinzu.

Es handelt sich praktisch um gefärbtes, angedicktes Wasser mit ein paar Nährstoffen aus Getreide und Pflanzenöl. Einige Zubereitungsmethoden sehen zwischendurch noch die Fermentation vor, die Prozesse sind verschieden. Auch Verdickungsmittel wie Guarkernmehl und Carrageen finden häufig ihren Weg in diese Produkte.

Hafermilch, Reismilch, Weizenmilch fallen in diese Kategorie, ebenso natürlich Dinkelmilch, Roggenmilch und Einkornmilch. In der Regel enthalten diese Produkte noch einige Konservierungsstoffe, teils auch Farbstoffe und fast immer Süßungsmittel (oft Zucker oder Agavensirup). Selbst bei der heimischen Herstellung scheinen die meisten Fans dieser Getränke das Bedürfnis zu verspüren, die Flüssigkeit mit Zucker genießbar zu machen.

Was ist Sojamilch?

Sojamilch wird prinzipiell genauso hergestellt wie Getreidemilch inklusive aller Zusatzstoffe. Da die Sojabohne jedoch eine Hülsenfrucht ist, fällt sie in eine eigene Kategorie.

Mandelmilch und Kokosmilch

Die Herstellung von Nussmilch funktioniert ähnlich, wobei die Fermentation hier in der Regel entfällt. Kokosnüsse sind botanisch betrachtet zwar keine Nüsse, aber das spielt hierfür keine Rolle: Das Fruchtfleisch/die Nüsse werden gemahlen, eingeweicht, gekocht und gefiltert (bzw. in der heimischen Küche durchgeseiht).

Der wohl größte Unterschied zur Getreidemilch ist der wesentlich höhere Fettgehalt, daher entfällt hier die Zugabe von Pflanzenölen. Eine zusätzliche Süßung ist ebenfalls unüblich. Insofern enthalten die Nussmilche kaum Zusatzstoffe.

Die kommerziell erhältlichen Produkte kommen gelegentlich mit Verdickungsmitteln, die die Trennung der Phasen verhindern sollen, jedoch sind auch reichlich solcher Milche ohne jegliche Zusatzstoffe erhältlich. Besonders Kokosmilch ist reichlich mit lediglich zwei Zutaten verfügbar: Kokosfleisch und Wasser. Sie enthält in der Regel rund 18% Fett.

Ist Milchersatz gesund?

Ob etwas gesund ist, lässt sich immer nur im Kontext beantworten. Ernähre ich mich nur von einem einzigen Lebensmittel, ist das fast immer ungesund. Hinweise auf Nährstoffdefizite durch Milchersatz basieren auf der Annahme, dass man seine gesamten Nährstoffbedarf sonst durch herkömmliche Milch deckt – was kaum ratsam ist.

Ist Getreidemilch gesund?

Angesichts der verbreiteten Inhaltsstoffe wie Verdickungsmitteln, Konservierungsstoffen, Zucker und Pflanzenölen lässt sich dies eher mit ’nein‘ beantworten, vor allem wenn die Grundzutat Weizen ist, welcher mit Gluten, Lektinen und Phytinsäure potenzielle Probleme mit sich bringt. Getreidemilch ist insofern nicht gesund, als dass sie die Gesundheit nicht fördert und durch die Inhaltsstoffe (Pflanzenöle, Zucker) möglicherweise eher belastet.

Ist Sojamilch gesund?

Es gilt hier praktisch das gleiche wie bei der Getreidemilch. Hinzu kommt, dass hier die Grundzutat, Soja, offenbar noch in höherem Maße problembehaftet ist als Weizen. Die Frage „Ist Sojamilch gesund?“ scheint daher stets Nein zu lauten.

Ist Mandelmilch gesund?

Ist Nussmilch gesund? Offenbar ist ihr Schadpotential minimal. Man könnte sich im Falle der Mandeln ein paar Gedanken um die oxidationsanfälligen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren machen. Aber wer dieses Getränk frisch und nicht in großen Mengen genießt, ist eher weniger betroffen.

Ist Kokosmilch gesund?

Was die Kokosmilch angeht, so scheint sie frei von jeglichen Problemfaktoren. Stattdessen steckt sie voller Geschmack, Energie und teils auch wertvoller Nährstoffe. Einzig über den Energiegehalt sollte man sich ein paar Gedanken machen: Ein 250ml Glas dieser Milch liefert rund 400kcal. Das ist nichts Schlimmes und macht satt, kann jedoch bei gedankenlosem Verzehr zu einem Energieüberschuss führen.

Fazit: Ist Milchersatz gesund?

Offensichtlich gibt es beim Milchersatz große Unterschiede. Fest steht in jedem Fall, dass Milchersatz nie echte Milch ersetzen kann. Das Nährstoffprofil des Säugetier-Drüsensekrets ist einmalig und in seinem Wert kaum zu imitieren. Muttermilch ist unersetzlich, deswegen ist das Stillen von Babys so enorm wichtig.

Ist Milchersatz also gesund? In keinem Fall ist er essenziell. Ob der Verzehr gesundheitlich förderlich oder nachteilig ist, lässt sich oft an der Verpackung erkennen: Die Liste der Inhaltsstoffe verrät schnell, welche Probleme sich ergeben können. Im Falle der Kokosmilch zeigt sich: Es braucht nur zwei Zutaten; Kokosfleisch/Kokostrakt und Wasser. Ein Produkt, das hingegen zum Verzehr erst angedickt, gesüßt und konserviert werden muss, scheint für den Verzehr wenig geeignet.

Bezugsquellen für Kokosmilch:

Der Hersteller Aroy-D bietet eine Kokosmilch ganz ohne Zusatzstoffe an, erhältlich ist dieses Produkt im Tetrapack von diversen Händlern, darunter auch Amazon:

Die Milch ist bis zu 12 Monten haltbar. In einigen Fällen kommt es jedoch dazu, dass Händler die Milch falsch (u.a. zu warm) lagern und sie sauer wird. Frische Kokosmilch riecht nach Kokos und nicht sauer. Wenn Sie eine Lieferung mit saurer Milch erhalten, lassen Sie sie ersetzen.

*Dies ist ein Affiliate-Link: Wer das Produkt darüber kauft, unterstützt Urgeschmack durch eine kleine, von Amazon bezahlte Provision. Vielen Dank!

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