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Ist Lupinenmehl gesund?

Ist Lupinenmehl gesund?Lupinen und Lupinenmehl finden sich in immer mehr Ladenregalen. Produkte wie Süßlupinenmehl und Lupinen-Eiweißgetränke landen in Reformhäusern und entsprechend häufen sich die Fragen: Ist Lupinenmehl gesund? Sollte ich damit backen? Passt es in meine Ernährung? Ist Lupinenmehl Paleo? Doch fangen wir vorne an:

Was sind Lupinen?

Lupinen gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler. Nur selten hört man ihre alternativen Namen Feigbohne oder Wolfsbohne. Ihre erste Nutzung als Lebensmittel geht offenbar bis 6000 Jahre zurück, allerdings finden sie erst in jüngster Zeit wieder größere Beliebtheit. Die Landwirtschaft setzt Lupinen als Gründünger ein. Bis zu 150cm lange, dicke Wurzeln helfen bei der Verbesseung des Bodens und die Pflanze bindet viel Stickstoff. Auch als Nahrungsmittel finden Lupinen immer mehr Verbreitung: Als Ersatz für Soja im Viehfutter und auch für Menschen. Das wirft Fragen auf:

Sind Lupinen gesund?

Lupinen sind von Natur aus giftig. Sie enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, darunter Isoflavone und Alkaloide wie Lupinin und Spartein. Lupinin kann den Tod durch Atemlähmung verursachen, Spartenin vermag dies durch Kreislaufkollaps. Das klingt nicht gesund.

Züchter haben daher die Toxizität reduziert. Desweiteren gibt es eine Reihe von Schritten, um die Giftstoffe und den bitteren Geschmack zu verringern. Diese beinhalten das längerfristige Einweichen, Kochen und Wässern der Bohnen. Anschließend sind Lupinen genießbar, jedoch ist unwahrscheinlich, dass die Toxine vollständig verschwinden. Hinzu kommen mögliche Allergien gegen Hülsenfrüchte. Und Erdnussallergiker zeigen häufig eine Kreuzraktion mit Lupinen. Glücklicherweise müssen Lupinenprodukte in Lebensmitteln gekennzeichnet werden, denn sie dienen immer häufiger als Eiweißzusatz.

Ist Lupinenmehl gesund?

Was für Lupinen gilt, gilt auch für das daraus gewonnene Mehl. Dieses ist aufgrund seines hohen Eiweißanteils, gepaart mit dem recht geringen Kohlenhydratanteil, sehr beliebt. Verschiedene Quellen geben das Aminosäurenprofil als vollständig an, der Anteil reicht in den Angaben von 16g bis 65g pro 100g Lupinen. Abhängig ist dies gewiss vom jeweiligen Hersteller und dessen Verarbeitungsmethode. Außerdem wirke das Lupineneiweiß basisch. Was davon wirklich stimmt, ist schwierig herauszufinden, da die Quellen sich widersprechen und die Industrie die verschiedensten Werbeaussagen unterstützt. Als sicher können wir daher nur einen relativ hohen Eiweißanteil annehmen.

Ist Lupinenmehl Paleo?

Was Paleo ist, entscheidet offenbar ein erlesener Kreis von Gurus, die sich zwar nicht alle einig sind, jedoch in ihren Auffassungen und Argumentationen eine Art Schnittmenge aufweisen. Die Beurteilung ist in diesem Fall einfach: Lupinen sind Hülsenfrüchte und die sind nicht Paleo. Ganz einfach. Schön, wenn man die Welt nur in schwarz und weiß malt.

Lupinenmehl findet als Eiweißdrink Anwendung und man kann damit backen. Ob das sinnvoll oder empfehlenswert ist, bleibt angesichts der Toxizität fraglich. Besondere gesundheitliche Vorteile bietet die Bohne offenbar nicht.

Fazit: Lupinenmehl ist nicht gesund

Lupinen erfordern eine recht aufwändige Bearbeitung, um sie überhaupt genießbar zu machen. Selbst nach dieser Bearbeitung ist unklar, wie viele Toxine noch im Produkt verbleiben. Lupinen mögen als Gründünger ihren Wert haben. Für Menschen scheint es unnötig, sich diesem Vergiftungsrisiko auszusetzen und wir sollten auch Rinder nicht nötigen, etwas anderes als Gras zu fressen.

Quellen und weiterführende Informationen:

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