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Was sind Zivilisationskrankheiten?

Zivilisationskrankheiten nennen wir jene Erkrankungen, die vermehrt in Industriestraaten auftreten. Somit sind beinahe alle westlichen Gesellschaften von diesen auch als Wohlstandserkrankungen bekannten Leiden betroffen. Als Ursache dieser Krankheiten gilt vornehmlich der Lebenswandel, etwa die Ernährung, industriell verursachte Umweltgifte und Bewegungsmangel.

Speziell in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts veränderte sich das Leben der Menschen einschneidend mit Ausbreitung der Industriealisierung in zwei relevanten Bereichen:

Zum einen stieg die Verfügbarkeit von Zucker und entsprechend dessen Verzehr. Zugleich sank als direkte Folge der Automatisierung für viele Menschen das Maß körperlicher Betätigung. Das Resultat: Seit etwa 150 Jahren nehmen Menschen mehr Energie in Form schnell verdaulicher Kohlenhydrate auf und verbrauchen zugleich weniger Energie.

Hinzu kam ab etwa Ende des Ersten Weltkriegs ein stetig steigender Konsum industriell verarbeiteter Lebensmittel mit erhöhten Anteilen an Salz, Zucker und Fett. Ein Trend, der nach dem zweiten Weltkrieg weiter an Fahrt gewann.

Offenbar als direkte Folge dieser Veränderungen des Lebensstils stieg die Erkrankungsrate an Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und Übergewicht exponentiell. Weitere Krankheitsbilder zählen zu den Zivilisationskrankheiten (oft im Zusammenhang mit dem „metabolischen Syndrom“ oder „Syndrom X“):

  • Bluthochdruck
  • Diabetis Typ 2, Hyperinsulinismus, Insulinresistenz (Störungen der Blutzuckerkontrolle)
  • Alzheimer und andere Demenzerkrankungen
  • Krebs
  • Morbus Crohn, Reizdarm und andere Erkrankungen des Verdauungstraktes
  • Herz- und Herz-Gefäßerkrankungen
  • Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörung)

Da die Ursache im Lebenswandel liegt, führen oft einfache Schritte wie eine Ernährungsumstellung (die Urgeschmack-Empfehlungen sind nur ein Beispiel) oder mehr Bewegung zur Linderung und teils Heilung.

Spezifische Phänomene der Zivilisationskrankheiten führen Wissenschaftler auf entsprechende Ernährungsmuster zurück, etwa Folgeerscheinungen durch Antinährstoffe bei übermäßigem Konsum unsachgemäß verarbeiteten Getreides. Auch schwere Erkrankungen wie Multiple Sklerose können in einigen Fällen auf diesem Wege erfolgreich behandelt werden.

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