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Was ist Paleo AIP? Das Autoimmunprotokoll

Autoimmunprotokoll Paleo AIPMit Hilfe des Autoimmunprotokolls (AIP) lassen sich vielzählige Autoimmunerkrankungen erfolgreich behandeln und in den Griff bekommen. Die Erfolge reichen teils bis hin zur vollständigen Remission von Multipler Sklerose. Hier finden Sie Informationen über das gelegentlich auch „Paleo AIP“ genannte Autoimmunprotokol.

Was ist eine Autoimmunerkrankung?

Bei einer Autoimmunerkrankung erkennt das Immunsystem körpereigenes Gewebe irrtümlicherweise als Fremdkörper und bekämpft es. Die Folge sind Entzündungsreaktionen, die zu Schäden an den betroffenen Organen führen können.

Beispiele für solche Krankheiten sind Colitis Ulcerosa, Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Crohn, Morbus Bechterew, Multiple Sklerose, Psoriasis, Rheumatoide Arthritis oder auch Zöliakie.

Die Ursachen für Autoimmunerkrankungen gelten oft als unbekannt, jedoch verdichten sich die Hinweise auf mögliche Gründe. Besonders im Bereich des Darms (z.B. Morbus Crohn) gibt es oftmals Erfolge durch eine Ernährungsumstellung (Verzicht u.a. auf Getreide). Doch auch bei Krankheiten wie Multipler Sklerose, die oberflächlich nicht auf die Ernährung schließen lassen, mehren sich die Erfolge von Patienten, deren Symptome duch eine veränderte Ernährung nachlassen.

Was ist Paleo AIP? Was ist das Autoimmunprotokoll?

Die Paleo-Diät oder Steinzeiternährung empfiehlt den Verzicht auf Getreide, Hülsenfrüchte und Milchprodukte, um potentielle Schadstoffe (Antinährstoffe) in der Ernährung zu eliminieren. In Bezug auf Autoimmunerkrankungen hilft bereits dieses Vorgehen in einigen Fällen. AIP (oder Paleo AIP) geht einen Schritt weiter und tilgt weitere Allergene und potentielle Übeltäter aus der Ernährung. Das Autoimmunprotokoll kann nicht nur im Rahmen einer tatsächlichen oder diagnostizierten Autoimmunerkrankung hilfreich sein, sondern es ist generell empfehlenswert, um unerklärliche Unverträglichkeiten oder Leiden zu analysieren oder zu lösen.

Es gibt verschiedene Auslegungen dieses Programms, die in Details voneinander abweichen. Im Kern empfehlen sie den Verzicht auf folgende Lebensmittel:

  • Eier
  • Getreide (alle Sorten einschließlich Reis und Mais)
  • Hülsenfrüchte
  • Milch & Milchprodukte
  • Nüsse
  • Samen (auch Kaffee, Kakao, diverse Gewürze)
  • Nachtschattengewächse (u.a. Tomaten, Paprika, Chili, Kartoffeln, Auberginen)
  • Pseudogetreide (u.a. Amarant, Buchweizen, Quinoa)
  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR, NSAP, NSAID) (u.a. Aspirin, Ibuprofen)
  • Künstliche Süßstoffe (Stevia eingeschlossen)
  • Alkohol
  • Emulgatoren, Verdickungsmittel und andere Zusatzstoffe

Die Gründe für den Ausschluss dieser Lebensmittel sind divers und eine erschöpfende Ausführung würde den Rahmen dieses Artikels bei Weitem sprengen. Oftmals sind Antinährstoffe enthalten, zum Beispiel Gluten, Lektine oder Phytinsäure. Auch Saponine können entsprechende Probleme verursachen. Nüsse hingegen sind eines der häufigsten, jedoch verhältnismäßig wenig erfroschten Allergene.

Nährstoffreich essen

Allein mit dem Verzicht ist es nicht getan. Wer gesund leben und möglicherweise die durch eine Autoimmunerkrankung entstandenen Schäden begrenzen möchte, braucht Nährstoffe. Dies ist mindestens ebenso wichtig wie der Verzicht auf mögliche Toxine. Ratsam ist daher der regelmäßige Verzehr folgender Lebensmittel:

  • Innereien und Organfleisch (u.a. Leber, Herz, Nieren)
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • Gemüse aller Art (möglichst vielfältig und bunt (rot, grün, gelb, weiß, orange…)
  • Hochwertiges Fleisch (Wild, Rindfleisch ausschließlich aus Weidehaltung etc.)
  • Hochwertiges Fett (Olivenöl, Avocadoöl, Kokosöl, fetter Fisch, Fett von Weidetieren)
  • Obst
  • Probiotische Lebensmittel (Sauerkraut und andere Fermente)

Bei all diesen Lebensmitteln sind Qualität und Nährstoffgehalt vorrangig. In der Regel bekommen Sie die besten Lebensmittel frisch von regionalen Erzeugern.

Versorgen Sie sich auch mit ausreichend Energie, also Kalorien. Ein hungernder Körper kann sich kaum um seine Gesundheit oder Genesung kümmern.

Mehr Informationen

Dies ist nur ein erster Überblick über AIP, das Autoimmunprotokoll. Sara Ballantyne hat einen schönen Artikel zu diesem Thema zusammengefasst, dort gibt es auch Links zu weiterführenden Informationen rund um die jeweiligen Gründe und Mechanismen bezüglich der jeweiligen Lebensmittel. Unter dem Begriff „autoimmune protocol“ finden Sie im Internet viele weitere Hinweise zu diesem Programm.

Bei Urgeschmack gab es dazu in der Vergangenheit bereits Zusammenfassungen über die Arbeiten von Loren Cordain und besonders Terry Wahls, die auf diesem Wege ihre Multiple Sklerose im fortgeschrittenen Stadium weit hinter sich gelassen hat.

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