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Was ist gesunde Ernährung?

Was ist gesunde Ernährung?Offensichtlich herrscht kein Konsens darüber, wie der Mensch sich optimalerweise ernähren sollte. Wer „gesunde Ernährung“ in eine Suchmaschine eingibt, findet unzählige Konzepte, von denen einige gar Ideologien und Sekten zu gleichen scheinen. Im Dschungel dieser Konzepte fällt es schwer, klare Aussagen darüber zu treffen, was gesundes Essen ist. Eine passende Definition erleichtert die Antwort.

Was ist Gesundheit?

Viele Menschen geben ihre Suche frustriert auf und meinen, man könne ohnehin nichts mit Sicherheit sagen. Zumal der Nachbar täglich eine Schachtel Zigaretten rauche und 86 Jahre alt geworden sei, während der marathonlaufende Onkel mit 47 Jahren einem Herzinfarkt erlag. Und der Arbeitskollege isst jeden Tag nur Fast Food und ist trotzdem schlank und auch schon Mitte 65. Fast jeder kennt solche Geschichten. Keine davon hat etwas mit Gesundheit zu tun.

Alter ist nicht gleich Gesundheit

Denn was hat der Mensch davon, wenn er trotz hohen Zigarettenkonsums 86 Jahre alt wird, jedoch jede Nacht vor Atemnot röchelt und regelmäßig eine Sauerstoffmaske benötigt? Was helfen dem Onkel die Marathonläufe, wenn er ein so stressiges Leben führt, dass sein Herz es nicht mehr mitmacht? Und der Fast Food-verehrende Arbeitskollege berichtet vielleicht nicht über die immensen Darmprobleme, die er hat, die häufigen Arztbesuche und die Probleme beim Stuhlgang.

Alt zu werden ist also nicht mit Gesundheit gleichzusetzen. Eine wichtige Feststellung. In der Tat gehen die Ansichten darüber auseinander, ob es wertvoller ist, gesund 70 oder krank 100 Jahre alt zu werden. Das mag jeder selbst entscheiden, auf die Unterscheidung von Alter und Gesundheit hat es keinen Einfluss. Zurück zur Kernfrage:

Was ist denn nun Gesundheit?

Gesundheit ist mindestens die Absenz von Krankheiten. Man könnte dies auch den Normalzustand jedes Lebewesens nennen. Gesundheit sei demnach keine besondere Eigenschaft, sondern schlichtweg das Fernbleiben negativer Einflüsse. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass man den Vorgang der Alterung als solchen schon als Krankheit bezeichnen könnte, denn mit ihm geht eine Reihe körperlicher Beeinträchtigungen einher. Doch dieser Prozess lässt sich für den Menschen nach heutigem Stand nicht ausschalten. Bleiben wir also beim Fernbleiben übriger negativer Einflüsse. Diese Definition macht es etwas leichter, die Frage nach gesunder Ernährung zu beantworten.

Was ist gesunde Ernährung?

Gesunde Ernährung müsste also so ausgelegt sein, dass sie der Gesundheit des Individuums zuträglich ist. In vielen Diskussionen wird nur eine Herangehensweise dazu thematisiert:

Gesunde Ernährung löst keine Krankheiten aus.

Das scheint offensichtlich. Das Essen von Fliegenpilzen, Quecksilber oder Sekundenkleber gilt daher als ungesund. Das scheint klar. Auch verdorbene Lebensmittel können giftig sein, das ist weithin bekannt. Allerdings sind viele Gifte und Schadstoffe weniger offensichtlich erkennbar und vielen Menschen nicht bekannt. Darunter zum Beispiel Antinährstoffe.

Antinährstoffe können also Krankheiten auslösen. Deswegen wären sie in einer gesunden Ernährung zu vermeiden. Das betrifft besonders Getreide:

Und auch Hülsenfrüchte

Gilt das immer und unter allen Umständen? Sind Getreide und Hülsenfrüchte wirklich so ungesund, dass wir sie niemals essen sollten?

Es gibt ausreichend Beweise dafür, dass pauschale Panik nicht angebracht ist. Die wenigsten Menschen kippen beim Verzehr eines Croissants tot um. Und es gibt Bevölkerungen, die einen wesentlichen Teil ihrer Nahrungsversorgung aus Getreide beziehen und überleben. Wie kann das sein? Sie tun das, was Menschen nun einmal mit Nahrung machen: Sie behandeln das Ausgangsmaterial.

Antinährstoffe haben also das Potential, der menschlichen Gesundheit große Schäden zuzufügen. Sie sind ungesund. Wer möglichst gesund leben möchte, sollte sie daher meiden oder durch sorgfältige Zubereitung aus seiner Nahrung entfernen.

Doch es gibt noch viel subtilere Wege, auf denen Essen uns schaden kann. Und dabei handelt es sich nicht um ein sehr spezielles Gift, sondern um einen ganzen Makronährstoff: Zucker – beziehungsweise Kohlenhydrate.

Auch die täglich verwendeten Fette sind nicht alle gleich. Während einige Fette sehr gesund sind, können andere sich negativ auf die Gesundheit auswirken.

Was ist gesunde Ernährung noch?

Es gibt noch eine zweite Herangehensweise an Ernährung:

Gesunde Ernährung unterstützt den Erhalt der Gesundheit.

Das kann sie zum Beispiel durch das Abwehren von Krankheiten oder das Verhindern/Verlangsamen degenerativer Prozesse. Vieles davon könnte man unter passivem Gesundheitsschutz zusammenfassen. Die Wissenschaft weiß heute recht gut darüber Bescheid, was der Mensch benötigt, um zu überleben. Es gibt eine ganze Reihe essenzieller, das heißt lebenswichtiger Stoffe, mit denen sich der Mensch in ausreichenden Mengen versorgen sollte. Darunter Makro- und Mikronährstoffe:

Soweit die essenziellen Stoffe. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Verbindungen, die zwar nicht lebensnotwendig sind, sich jedoch zur Vorbeuge vor Krankheiten eignen. Sie stärken die Abwehrkräfte und das Immunsystem, verlangsamen gar einige natürliche Alterungsprozesse. Dazu gehören unter anderem Flavonoide:

Diese Nährstoffe finden sich nachweislich in höheren Konzentrationen in Produkten aus dem ökologischen Landbau:

Wissen kann der Gesundheit helfen

Die Vielfalt der Informationen mag erdrückend wirken und die praktisch täglich veröffentlichten, neuen Studien eignen sich zur Verwirrung auch der bemühtesten Verbraucher. Doch selbst mit nur grundsätzlichen Kenntnissen über den Stoffwechsel und die Verdauungsprozesse lässt sich relativ einfach zumindest grob verstehen, was gesund sein kann und was nicht.

Gesunde Ernährung sollte demnach auch die Entstehung von Übergewicht ausschließen. Denn Übergewicht ist in der Regel zwar bereits das Symptom einer (Stoffwechsel-)Erkrankung, jedoch kann es auch selbst zu weiteren Erkrankungen führen. Dazu kann auch der Bewegungsapparat gehören, dessen Pflege ebenfalls Teil eines gesunden Lebens ist

Ist alles eindeutig?

Wissen wir alles über alle Lebensmittel? Nein. Es gibt noch immer viele Fragen. Zum Beispiel bezüglich Milch

Die einfachste Lösung dieses und aller ähnlichen Problem wäre: Milch ist nicht lebensnotwendig und sie scheint nicht unbedenklich zu sein. Daher ist der Verzicht ratsam. Für Milchproduktliebhaber ist dies sicher ein Konflikt, den sie jedoch, das wissen um die Problematik vorausgesetzt, kompetent lösen können.

Fazit

Gesunde Ernährung macht den Menschen nicht krank und sie unterstützt den Erhalt der Gesundheit, das heißt die Abwehr von Krankheiten. Zwar wissen wir längst nicht alles über alle Lebensmittel, doch einige Informationen liegen vor und sie verdichten sich. Das Wissen um Antinährstoffe, um sekundäre Pflanzenstoffe und Gifte aus der Erzeugung gereicht, um bereits einige wichtige Schlüsse ziehen zu können.

Fast Food, Fertiggerichte und Fertigprodukte sind oft stark behandelt und werden aus billigen Zutaten hergestellt. Oft sind weiße Mehle, Pflanzenfette, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe enthalten. Sie enthalten somit unter anderem viele Antinährstoffe und Omega-6-Fettsäuren. Es ist daher sicher fair zu sagen, dass Fast Food in der Regel ungesund ist. Das deuten auch Unsersuchungen an, laut denen Bevölkerungen, die selbst mehr kochen weniger und Übergewicht leiden.

Aber welche Lebensmittel sind gesund? Nach aktuellem Stand der Dinge ist Gemüse gesund und Obst in Maßen ebenfalls. Selbst über Fleisch, Fisch und andere Tierprodukte ist bislang keine eindeutig belegbare negative Auswirkung auf die Gesundheit bekannt. Tatsächlich lassen sich sehr viele Lebensmittel zu einer gesunden Ernährung zählen.

Selbstverständlich sind nicht alle Menschen gleich, daher kann es in Einzelfällen zu Ausnahmen kommen. Die Genetik sorgt immer wieder für Eigenheiten, kann jedoch keine Grundsätze aufheben. Der Stoffwechsel des Menschen funktioniert grundsätzlich immer gleich. Lediglich die Auswirkungen können sich in Details unterscheiden. Manche Menschen vertragen gar kein Gluten, während andere es problemlos tolerieren. Da eine ausreichende Nährstoffversorgung auch ohne möglich ist, bleibt der kleinste gemeinsame Nenner in diesem Beispiel der Verzicht auf Gluten.

Gesunde Ernährung besteht demnach aus hochwertigem Gemüse und Obst, ergänzt wahlweise um Fleisch, Fisch oder Eier. In Maßen scheinen auch Nüsse in einer gesunden Ernährung Platz zu finden. Bezüglich Getreide und Hülsenfrüchten gilt hingegen der Vorbehalt hinsichtlich enthaltener Antinährstoffe sowie großer Mengen Kohlenhydrate. Auch Milchprodukte lassen sich aus den genannten Gründen nicht vorbehaltlos in eine gesunde Ernährung integrieren.

All dies gilt wohlgemerkt nur bei eindimensionaler Betrachtung von Lebensmitteln anhand der enthaltenen Nährstoffe. Kulturelle, sinnliche und soziale Aspekte spielen jedoch ebenfalls eine wichtige Rolle.

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