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Respekt vor dem Tier und Respekt vor sich selbst

Ted Nugent vertritt radikale Ansichten.

Seinen Äußerungen stehe ich nach wie vor sehr kritisch gegenüber. Zwar kann ich seine Haltung nachvollziehen, doch ich stimme ihm nicht zu. Muss man während eines Konzertes automatische Waffen auf die Bühne bringen muss um für entsprechende Rechte zu werben? Freiheitsrechte hin oder her, ein solch drastisches Mittel würde ich nicht einsetzen. Wobei wohl gerade diese ausgefallenen Methoden für Aufmerksamkeit sorgen und das Minimum sind, um auch die Medien auf das rechtliche Dilemma aufmerksam zu machen. Für Nugent geht es dabei offenbar weniger um die Waffen selbst, sondern um das Prinzip: Freiheit.

Allerdings lässt sich selbst in solch kontroversen Ansichten eine interessante und verständliche Perspektive finden:

Teds Wortwahl mag nicht nach Jedermanns Gusto sein, doch der Kern seiner Nachricht ist eindeutig. Und eben hier stimme ich ihm zu: Der Mensch sollte auf sich Acht geben und sich nur mit dem Besten füttern. Zugleich sollte er das für ihn gestorbene Tier ehren. Der nähere Kontakt zu Lebensmitteln führt in der Tat zu größerer Sorgfalt bei der Auswahl der eigenen Nahrung.

Viele aktive Jäger, das mögen Kritiker ungern hören, sind in erster Linie Naturschützer. Wir leben in einer Kulturlandschaft, in die wir Menschen über die Jahrtausende so tief eingegriffen haben, dass ohne unser Zutun heute vieles aus dem Gleichgewicht liefe. Man mag dagegen argumentieren, dass die Natur als Gesamtsystem sehr anpassungsfähig und der Erhalt einer Spezies nicht zwingend nötig sei. Und die Vergangenheit hat oft genug gezeigt, dass das Leben sich in der Tat  immer einen Weg sucht. Wer weiß, zum Beispiel, wie viele Spezies ausgestorben sind lange bevor der Mensch überhaupt existiert hat um entsprechend einwirken zu können? Fragen, über die sich trefflich philosophieren lässt.

Unterm Strich kann jedoch heute einfach nur jeder Mensch sein Bestes geben, um wenigstens zu versuchen, möglichst positive Spuren in der Natur zu hinterlassen. Das kann auch bei einer wirklich ganzheitlichen Betrachtung der Ernährung beginnen. Denn aus dieser folgt oft zum Beispiel ein Verzicht auf Tierprodukte aus konventioneller Produktion, da diese das Gegenteil von Nachhaltigkeit darstellt, wie auch Allan Savory erklärt.

Der Kreis kann sich jedoch nur schließen, wenn der Mensch bereit ist, seinen weit verbreiteten Verschwendungswahn zu beenden und die ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen so effektiv wie möglich zu nutzen. Dazu gehört auch der Verzehr eines Tieres von Kopf bis Fuß, statt sich nur auf das vermeintlich beste Stück, das Filet zu stürzen.

Meiner Ansicht nach ist diese Bereitschaft, die von der Natur gegebenen Mittel wirklich zu ehren, die Grundvoraussetzung zum Beginn eines gesunden Verhältnisses zwischen Mensch und Natur. Und das ist die Basis für eine ganzheitlich gesunde Ernährung.

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