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Regionale Lebensmittel – Local food

Knoblauch aus China. Kiwis aus Neuseeland. Birnen aus Südafrika.

Solche weitgereisten Lebensmittel finden sich nicht nur in fast jedem Supermarkt, sondern auch auf vielen Wochenmärkten. Übrigens auch wie selbstverständlich an den Bio-Marktständen, bei denen die ökologische Sinnhaftigkeit offenbar im Bereich Transport wenig Beachtung findet. Was kümmert mich, ob die Kiwis in Neuseeland mit ökologisch nachhaltigen Methoden erzeugt wurden, wenn sie danach um die halbe Welt reisen und dabei fossile Brennstoffe verbrannt und entsprechende Abgase erzeugt werden?

Und es ist nun wirklich nicht so, dass Knoblauch auf China angewiesen wäre. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich habe nichts gegen China oder dessen Bewohner. Aber gerade Knoblauch ist nun als Pflanze so genügsam, dass er beinahe überall wächst.

Und doch zieht der deutsche Markt es vor, seine Lebensmittel aus aller Welt zu importieren. Da sind wir freilich nicht die einzigen. Kanada, zum Beispiel, verfährt ähnlich:

Die Folge solcher Importe liegen nahe: Weniger frische, weniger nahrhafte, weniger Gesunde Lebensmittel. Unter den Importen leidet auch die lokale Wirtschaft. Jedes Ei, jeder Apfel und jeder Brokkoli, der aus Importware gekauft wird, schwächt die regionale Landwirtschaft. Die verheerenden Folgen sind bereits offensichtlich: Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe schließen. Es braucht nicht viel Pessimismus, um sich vorzustellen, dass dieses Land sich in einigen Jahren oder Jahrzehnten nicht mehr selbst ernähren kann. Dass die Importe, von denen wir dann abhängig sind, schon jetzt oft im Müll landen, verdeutlicht, dass hier von einem gesunden System nicht die Rede sein kann.

Was können wir ändern?

Wir können selbst etwas an dieser Situation ändern: Statt darauf zu warten, dass der Gesetzgeber die Importe reguliert oder, schlimmer, die deutsche Landwirtschaft stärker subventioniert, kann jeder Verbraucher selbst die Entscheidung treffen. Regionale Ware wird (noch) überall in Deutschland angeboten. Um sie zu bekommen, ist gelegentlich auch ein Gang auf den Wochenmarkt nötig. Und selbst in den Supermärkten liegen noch genügend einheimische Produkte in der Gemüseauslage. Die vielzitierten „Erdbeeren im Dezember“ gehören da freilich nicht dazu.

Der Preis in Deutschland erzeugter Lebensmittel, gekauft passend zur Jahreszeit, ist selten höher als der Preis importierter Ware. Selbst wer ausschließlich zu Ware mit einem Bio-Siegel greifen möchte, muss oft nicht mehr als einen Aufpreis von 30-50% zahlen. Der Lohn für diesen geringeren Mehraufwand beim Einkauf ist frischere, gesündere Ware, eine stärkere Wirtschaft und das Wissen, der Natur und somit der gesamten Welt etwas Gutes zu tun.

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