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Food Inc.

Es gibt keine perfekte Dokumentation.

Optimalerweise würde mit unsichtbaren Kameras gefilmt, gäbe es keinen Interviewer, keinen Regisseur und keinen Schnitt. Denn all diese Elemente stellen Eingriffe in die Realität dar. Die Umwelt verändert sich allein durch die physikalische Existenz einer Kamera – von der psychologischen Auswirkung auf den Menschen ganz zu schweigen. Was wir heutzutage zu sehen bekommen, dürfte man meist eher „Infotainment“ nennen. Eine Mischung aus Information und Unterhaltung.

Grundsätzlich versuchen die meisten Dokumentationen eben nicht, ein objektives Bild eines Sachverhalts zu vermitteln, sondern einen ganz bestimmten Umstand hervorzuheben. So auch Food, Inc. – ein Film, über den ich bereits vor einem Jahr berichtete.

Food, Inc. zeigt, was schiefläuft in der Nahrungsmittelproduktion. Nicht vollständig, nicht objektiv und nicht ohne Wertung. Dieser Film ist keine gute Dokumentation. Er möchte ein ganz bestimmtes Bild von der Nahrungsmittelindustrie vermitteln und er schafft dies auch. Er zeigt die „dunkle Seite“, und das sehr stark gefärbt. Es gibt Menschen, die sagen, diese einseitige Darstellung sei nötig, um dem Bild entgegen zu wirken, welches die Nahrungsmittelkonzerne durch die Werbung und ihre Produktgestaltung vermitteln. Das finde ich sehr schade, aber ich fürchte zugleich, dass diese Menschen damit Recht haben.

Hier können Sie sich nun Food, Inc. in voller Länge und in deutscher Sprache anschauen:

Dieser Film macht abermals klar, dass die Industrialisierung und Zentralisierung der Lebensmittelerzeugung keine Zukunft haben kann oder sollte. Denn die negativen Folgen dieses Vorgehens sind zahlreich: Der Hunger in unserer Welt des Überflusses ist immens. Die Ursache besteht jedoch nicht in der mangelnden Herstellung, sondern in der fehlerhaften Verteilung der bestehenden Lebensmittel. Zu viel Nahrung landet frisch auf dem Müll. Hinzu kommen die Probleme, die durch unnötige Haltbarmachung, meist mit Hilfe giftiger Chemikalien oder Verpackungen, hervorgerufen werden. All dies wäre immens entschärft, wenn die Verbraucher wieder mehr Nahrung aus ihrer eigenen Region kaufen würden, sogenanntes „Local Food“.

Die DVD mit dem Oscar-nominierten Film Food, Inc können Sie bei Amazon kaufen.

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