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E10: Der Deutsche, sein Auto und die Ernährung

E10? Was hat denn das mit Urgeschmack und Nahrungsmitteln zu tun?

Die Erläuterung erfordert nicht viel Zeit: Schon im Urgeschmack-Manifest schrieb ich:

„Niemand würde einfach in den Tank seines Autos pinkeln und erwarten, dass der Motor damit ordentlich läuft. Und doch verfahren die meisten Menschen nach genau diesem Schema, wenn es um‘s Essen geht.“

Was derzeit durch die Medien geistert ist bezeichnend für die Prioritäten in Deutschland:

Es wird der allerletzte Dreck zum Essen gekauft, solange nur ein Etikett drauf ist und viel Werbung dafür gemacht wird. Die Herkunft dieser als Nahrungsmittel eingesetzten Produkte scheint egal, ebenso die Erzeugungsmethoden. Wichtig ist ein billiger Preis, dann wird es gegessen. Ganz ohne über die gesundheitlichen Auswirkungen nachzudenken.

Aber wenn es um das Auto geht, wird die Angelegenheit mit eifrigstem Arwohn betrachtet. Und selbst wenn jeder Zweifel ausgeräumt ist, greift der Autobesitzer am Ende lieber doch zur altbewährten, zur teureren, zur vermeintlich „sicheren“ Lösung.

Für das Auto nur das beste.

Meinen Glückwunsch. Ganz gewiss verfolgt die Mineralölindustrie mit ihrer nicht mal als Alibi verwendbaren E10-Einführung ganz eigene Ziele. Die allgemeine Stimmung zeigt jedoch, wo die Prioritäten liegen.

Das finde ich sehr schade. Würde nur ein Bruchteil der jetzt E10 zukommenden Aufmerksamkeit und Energie für ordentliche und gesündere Lebensmittel aufgewandt, wäre dies bereits ein großer Fortschritt.

Angesprochen fühlen sollten sich hiervon übrigens nicht die Politiker, die Industrie oder die Verbraucher. Die richtige Frage zur Lösung dieses Problems lautet nicht, was die machen können. Die Frage lautet: „Was kann ich selbst tun?“ oder „Wie kann ich mein Verhalten ändern, um dem entgegenzuwirken?“

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